In den Bergen auf Madeira (Foto: Matthias Haltenhof)
In den Bergen auf Madeira (Foto: Matthias Haltenhof)

Heute gibt es im Blog einen Gastbeitrag von Matthias Haltenhof. Er ist auf die Landschafts- und Architekturfotografie spezialisiert. In seinem eigenen Blog versucht er immer, anderen Menschen beim Lernen der Fotografie zu helfen.

Sonnenuntergang auf Madeira (Foto: Matthias Haltenhof)

Sonnenuntergang auf Madeira (Foto: Matthias Haltenhof)

Tipp 1: Nimm weniger Fotoausrüstung mit

Wenn du fotografieren gehst, beschränke dich auf ein, maximal zwei Objektive. Dies hat viele Vorteile. Du trägst weniger Gewicht mit dir herum. Damit ermüdest du weniger schnell. So macht dir die Fotografie länger Spaß. Du kannst also mehr fotografieren und damit steigt auch wieder die Wahrscheinlichkeit, dass dabei bessere Bilder herauskommen.

Wenn du auf einer Fototour nur ein Objektiv dabei hast, dann musst du vor der Aufnahme nicht zwischen mehreren Objektiven wählen. Du kannst dich vollkommen auf das wirklich Wichtige konzentrieren: Was vor der Kamera passiert.

Es gibt noch einen weiteren Nebeneffekt. Wenn du oft mit dem gleichen Objektiv fotografierst, kennst du irgendwann den Bildausschnitt, den dir dieses Objektiv liefern kann. So hast du schon die Bildkompositionen im Kopf, noch bevor du durch den Sucher schaust.

Tipp 2: Nutze mehr Weitwinkel

Die Fotografie ist ein zweidimensionales Medium. Wir fotografieren etwas Dreidimensionales – die Realität. Egal ob wir dann die Bilder auf dem Bildschirm oder als Druck sehen – es handelt sich dabei immer um etwas Zweidimensionales. Es ist also eine permanente Herausforderung der Fotografie, dem Betrachter deiner Bilder dennoch eine gewisse Dreidimensionalität zu vermitteln.

Eine der einfachsten Möglichkeiten dazu ist es, mehr mit dem Weitwinkelobjektiv zu fotografieren. Je mehr du längere Brennweiten und damit den Telebereich nutzt, umso schwerer ist es, Tiefe im Bild zu erzeugen. Mit einem Weitwinkelobjektiv kannst du hier Effekte wie zulaufende Linien gezielt einsetzen. Wenn du noch kein Weitwinkelobjektiv hast, so kannst du mit deinem 18-55 mm Objektiv einfach versuchen, mehr mit 18 mm als mit 55 mm zu fotografieren. Schon das bringt dich viel weiter.

Tipp 3: Strukturiere deine Bilder

Für mich gibt es drei Zutaten für ein gutes Foto:

  • Der Fotograf beherrscht seine Ausrüstung handwerklich.
  • Der Fotograf steht emotional in Verbindung mit seinem Motiv.
  • Das Foto fesselt mich durch seine Bildkomposition.

Unabhängig vom Fotoequipment kannst du ständig an der Verbesserung deiner fotografischen Fähigkeiten arbeiten, was die Bildkomposition angeht. Hierzu findest du im Internet und in verschiedenen Büchern gute Ansatzpunkte. In der Landschaftsfotografie ist eine der einfachsten Möglichkeiten, seine Bilder nach Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund aufzubauen.

Denk also beim Fotografieren immer darüber nach, wie du diese drei Elemente ins Bild einbringen kannst. Eine bewährte Form der Bildkomposition, die auf diese Weise gut funktioniert: Im Vordergrund Blumen, im Mittelgrund Berge, im Hintergrund Himmel.

Tipp 4: Finde deine eigenen Motive

Bei all den Bilderfluten in Fotocommunities, Instagram und Facebook kann man schnell das verlieren, was einen selbst inspiriert. Ich habe gelernt, dass ich durch meine Kindheit zu bestimmten Orten und Motiven eine emotionale Verbindung habe. Diese Orte habe ich mit meinen Eltern als Kind besucht, dort habe ich mit meiner Schwester herumgetollt, dort bin ich auch schon hingefahren, noch bevor ich fotografiert habe. Diese Orte bedeuten mir etwas, unabhängig von der Fotografie. Wenn ich an diesen Orten fotografiere, dann zeige ich in den Bildern etwas sehr Persönliches. Und das kommt auch beim Betrachter an.

Tipp 5: Studiere das Licht

Für jede Stimmung und jedes Motiv gibt es das richtige Licht, was zu dem passt, was du aussagen möchtest. Weiches Licht unterstützt auch eine ausgeglichene Stimmung, während hartes Licht Oberflächen kantig und dynamisch aussehen lassen kann. Um Licht zu verstehen, musst du es beobachten.

Selbst wenn du keine Kamera dabei hast, kannst du immer das Licht ansehen. Wie fällt es auf bestimmte Motive? Wie sieht wohl die Szenerie damit aus, die du am Wochenende besucht hast? Ist hier eher ein hoher oder flacher Sonnenstand für dein Bild passend? Lernen und üben macht dich zu einem besseren Fotografen, weil Fotografie auch immer mit dem Sehen verbunden ist.

Diese 5 Tipps kommen Matthias Haltenhof. Er ist Landschaftsfotograf aus Halle und schreibt auf seiner Website www.matthiashaltenhof.de regelmäßig über Fotografie.

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Daniel Weihmann

1 KommentarHinterlasse einen Kommentar
  • Wirklich gute Tipps. Gerade Landschaftsfotografie fällt mir immer noch wahnsinnig schwer. :( Dabei habe ich mit dem Fotografieren überhaupt erst angefangen, weil ich Landschaften und die schönen Naturmomente darin einfangen wollte. Aber irgendwie wollen mir die Bilde nie so gelingen, wie ich sie mir vorstelle. Vielleicht klappt es mit diesen Tipps zukünftig besser.

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